Neujahrskonzert 2023
Neujahrskonzert des Jugendsinfonieorchesters mit Chören und vielen Besuchern
Sonntag, 15. Januar 2023
10:00
Konzerte
Mit lautem Knall endete „Auf einem persischen Markt“ das Erste des fabelhaften Jugendsinfonieorchesters, diesmal unter der Leitung von Andreas Kehlenbeck. Vieles war anders, aber nach der einhelligen Meinung der vielen Zuhörer in der fast voll besetzten Sporthalle der Ballei war es wieder ein Genuss. „Ein gutes neues Jahr“ und „endlich wieder ein Neujahrskonzert“ waren die Standardbegrüßungen im Saal, in dem nur das Regenwetter für ein paar freie Stühle gesorgt hatte. Nach dem lebhaften Markttreiben sorgten das Orchester und die Viola-Solistin Nicolette Franke mit dem romantischen Kleinod von Max Bruch für einen schönen Kontrast mit einer träumerischen Romanze.
Dann irritierte heftiges Atmen die Zuhörer im Saal. Der Grund bahnte sich seinen Weg durch den Mittelgang und entpuppte sich in schwarzer Montur als Darth Vader, eine der Hauptfiguren von Star Wars, der sich für die dunkle Seite der Macht entschieden hat. In der Ballei richtete er kein Unheil an, nahm die Becken auf und unterstützte das Orchester beim Imperial March.
Bevor der Dirigent sich mit seinen Musikern dann dem Neckar und der Donau annahm, trat Martin Renner aus der „Kreatief“-Abteilung ans Rednerpult, wurde beim zweiten Anlauf mit viel Applaus willkommen geheißen und kündigte eine stimmliche Erweiterung des Neujahrkonzerts an. Zunächst war es das Musical-Ensemble, das mit „Ab und zu ein paar Geigen“ eine zusätzliche Bereicherung für den Anlass beisteuerte, auch inhaltlich passte „Denn was mir fehlt, sind ab und zu ein paar Geigen, die mir das, was schön ist, zeigen, damit ichs nicht überseh‘,“ wunderbar zu der Botschaft. Dann wies Oberbürgermeister Steffen Hertwig auf das große Fest am 13. Mai zum 50. Jahrestag der Erhebung zur Großen Kreisstadt hin. Er freute sich, dass das Neujahrskonzert im gewohnten Rahmen stattfinden konnte, denn der gesellschaftliche Kitt sei aktuell besonders wichtig. Jetzt strömte eine Gemeinschaft von vielen Sängern hinter die Musiker, wo sie zwar nur schwer zu sehen, aber gut zu hören waren. Martin Renner
versprach einen musikalischen Genuss und tatsächlich war die Neufassung des Heimatlieds „Im schönsten Wiesengrunde“ ein Beitrag, der auf große Wertschätzung in Form von Applaus stieß.
Und nach dem idyllischen Spaziergang am Neckar führte Kehlenbeck die Neujahrsgemeinschaft nach Österreich, wo er „an der schönen blauen Donau“ (Johann Strauß - Sohn), das Dahinplätschern hervorhob, aber mit kräftigen Armbewegungen auch für ordentlich Wellen in dem Fluss sorgte. Dass die 78 Musiker das Konzertpodium nicht ohne stehenden Applaus verlassen konnten, war bei der Leistung klar und der Dank waren zwei Zugaben: zunächst „Leichtes Blut“ und dann der Tradition folgend „eins noch“, den Radetzkymarsch, bei dem vom
ersten Ton an mitgeklatscht wurde.
In das Urteil von Annemarie Adam „es war wieder wunderbar“ stimmten beim anschließenden Stehempfang im Foyer alle ein und auch Gäste von außerhalb, wie die Obergriesheimerin Gisela Fortner, waren froh darüber, dass dieses Konzert „endlich wieder“ stattfindet.
Neckarsulmer Journal 3/2023